Vortrag: Warum eine Gewerkschaft für Mieter_innen?

Event start: 1 month, 3 weeks ago // Event Information

Vortrag: Warum eine Gewerkschaft für Mieter_innen?
Typ
Assembly Event
Time
Dec. 30, 2021, noon - Dec. 30, 2021, 1:30 p.m.
Speakers
No Speakers publicated yet
Language
deutsch
Room
Caracol
Host
Vizak

Deine Miete ist zu hoch, der Vermieter repariert die kaputte Heizung nicht oder will dich sogar rauswerfen? Egal welchen Ärger du mit deiner Vermieterin und deiner Wohnsituation hast: Du bist nicht alleine. Zusammen können wir uns wehren und die Wohnsituation für alle verbessern.

Ankündigungstext:

Vortrag: Warum eine Gewerkschaft für Mieter_innen?

Deine Miete ist zu hoch, der Vermieter repariert die kaputte Heizung nicht oder will dich sogar rauswerfen? Egal welchen Ärger du mit deiner Vermieterin und deiner Wohnsituation hast: Du bist nicht alleine. Zusammen können wir uns wehren und die Wohnsituation für alle verbessern.

Das gegenwärtige Recht bevorzugt Vermieter_innen und viele Gesetze sind in ihrem Interesse geschrieben. Manche Vermieter_innen schrecken auch vor illegalen Methoden nicht zurück, bedrohen Mieter_innen oder nutzen Unwissenheit aus. Sie sind kollektiv organisiert, wir noch nicht. Die einzelne Mieterin hat eine viel geringere Macht als der Vermieter. Aber wir haben das verfassungsmäßig garantierte Grundrecht, uns auch als Mieter zusammenzuschließen. Kein Vermieter darf uns dafür belangen. Durch eine Mietergewerkschaft könnten wir das Kräfteverhältnis verändern und uns vor der Willkür wirksam schützen.

Die Mieter_innengewerkschaft beabsichtigt mit Nachbarschaftsinitiativen ebenso wie mit Beratungs- und Rechtshilfeorganisationen wie dem Mieterschutzbund zusammenzuarbeiten. Doch auf juristischem Wege alleine lässt sich weder der rasante Anstieg der Mieten, noch die permanente Krise der Wohnverhältnisse in dieser Gesellschaft ändern. Die Stadt ist selbst die größte Immobilieninvestorin und Vermieterin. Sie profitiert von hohen Mieten wie sonst niemand. Von ihr eine grundsätzliche Veränderung der Wohnverhältnisse zu verlangen, heißt gegen Windmühlen anzurennen. Wir müssen selbst eine eigenständige Kraft dort aufbauen, wo wir im Kleinen schon heute etwas verändern können: In unseren täglichen Auseinandersetzungen mit den Vermieter_innen. Wenn wir in den Stadtteilen eine Basis aufgebaut haben, können wir anfangen, auch für die größeren Veränderungen zu kämpfen, stadtweite Kampagnen organisieren und sogar kollektive Mietverträge erkämpfen.

Mitglieder der Mieter_innengewerkschaft helfen sich auf allen Ebenen in ihrer Auseinandersetzung mit den Vermieter_innen: Vom gemeinsamen Schreiben von Beschwerdebriefen bis hin zum Einberufen von Haus-, Straßen- und Stadtteilversammlung und zur Vorbereitung vielseitiger kollektiver Aktionen gegen die konkreten Missstände in unseren Nachbarschaften. In einigen Städten weltweit wurden in den letzten Jahren größere Mieter_innengewerkschaften aufgebaut und sogar erfolgreiche Mietstreiks durchgeführt. In Deutschland hingegen vertraut man weiter darauf, dass der Staat eingreift. Doch wir müssen uns selbst organisieren und wehren.

Zum Weiterlesen:

Homepage Initiative in Frankfurt a.M. https://www.mietergewerkschaft.de

Artikel „Eine Gewerkschaft für Mieterinnen“ von Holger Marcks
https://adamag.de/miete-gewerkschaft-organisation

Zur Person: Daniel Katzenmaier ist seit 2009 als Sozialpädagoge bei unterschiedlichen Trägern zu Schwerpunkten wie politische Bildung, Inklusion und offene Jugendarbeit, tätig. Derzeit promoviert er zum Thema: Selbstverwaltete Jugendzentren im Saarland. Er war in verschiedensten Bündnissen und Bewegung aktiv. Besonders hervorzuheben ist hier sein Engagement bei den Studierendenprotesten 2006-2009, der Gefangenengewerkschaft / Bundesweiten Organisation (GG/BO), sowie seine Tätigkeit bei der Hochschulgewerkschaft unter_bau in Frankfurt. 2015 war er an der Organisation des Streiks der Hilfskräfte an der Uni Frankfurt, dem der Sozialpädagog*innen im öffentlichen Dienst sowie der Planung des Hungerstreiks der GG/BO Butzbach beteiligt. 2021 wurde er als erster Vorsitzender der Mietergewerkschaft Frankfurt gewählt. Die Mietergewerkschaft Frankfurt unterstützt derzeit Mieterinnen und Mieter in Auseinandersetzungen mit der Immobilienfirma Vonovia



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